3096 Tage von Natascha Kampusch

© 2012 Jutta Schütz

 

Natascha Kampusch erzählt in ihrem Buch wie sie die unzähligen einsamen Stunden in ihrem Verlies ertragen musste. Sie schildert in zehn Kapiteln (284 Seiten) von schrecklichen Misshandlungen und sexuellen Übergriffen. Das Buch liefert einen beklemmenden Einblick in acht Jahre voller Angst.

 

Im Buch „3096 Tage“ erfährt man nicht viel mehr, als schon in der Öffentlichkeit bekannt ist. Es wurde in der „Ich-Form“ geschrieben und diese schrecklichen Jahre werden im extremen Zeitraffer beschrieben. Der Leser erfährt einiges aus dem Leben der Natascha Kampusch vor ihrer Entführung, dem Tag der Entführung selber und auch die Jahre in Gefangenschaft.

 

Es ist mir aufgefallen, dass Nataschas Schilderungen abweichen vom Polizeiprotokoll und ihren Schilderungen unmittelbar nach der Befreiung im Eisenstädter Hotel.

 

Sie beschreibt ihren Entführer Priklopil als „Mama-Bubi“, einen Psychopathen mit zwei Gesichtern. Er soll nett, fürsorglich, in der anderen Sekunde aufbrausend und jähzornig gewesen sein. Wegen einer Kleinigkeit wirft er ein Stanley-Messer nach Natascha, das in ihrem Knie stecken blieb. Außerdem prügelte er bis zu 60 Mal auf ihr Gesicht ein. Dies hält Natascha in einem Tagebuch in ihrem Verlies fest.

 

Ich bezweifle sehr, ob es richtig war, wie Natascha den Weg zur Öffentlichkeit wählte.

 

Sie begibt sich dadurch in die nächste Gefangenschaft und auch ihre Berater an ihrer Seite scheinen kein gutes psychologisches Händchen zu besitzen.

 

Einerseits schimpft sie über die "Sensationsgier der Boulevardpresse" und trotzdem verkauft sie ihre Geschichte ausgerechnet an solch eine Zeitung. Es ist ihr zu wünschen, dass sie die Freiheit erlebt, die sie sich wünscht.

 

Trotzdem steht es mir und auch anderen nicht zu, darüber etwas Schlechtes zu schreiben – da es sich ja um eine Autobiografie handelt.

 

Kurzbeschreibung des Buches (Quelle: amazon):

Natascha Kampusch erlitt das schrecklichste Schicksal, das einem Kind zustoßen kann: Am 2. März 1998 wurde sie im Alter von zehn Jahren auf dem Schulweg entführt. Ihr Peiniger, der Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil, hielt sie in einem Kellerverlies gefangen - 3096 Tage lang. Am 23. August 2006 gelang ihr aus eigener Kraft die Flucht. Priklopil nahm sich noch am selben Tag das Leben. Jetzt spricht Natascha Kampusch zum ersten Mal offen über die Entführung, die Zeit der Gefangenschaft, ihre Beziehung zum Täter und darüber, wie es ihr gelang, der Hölle zu entkommen.

 

Über die Autorin:

Natascha Kampusch, geboren am 17. Februar 1988 in Wien, war Opfer einer der längsten Entführungen der jüngeren Geschichte. 2006 hat sie ihre Freiheit zurückerobert. Seither versucht sie, ein normales Leben zu führen. Im Frühjahr 2010 machte sie ihren Schulabschluss.

 

Buchdaten:

Verlag: List (8. September 2010) - Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3471350403 und ISBN-13: 978-3471350409

9.90 EURO